Kongress – Rückblick

16. – 18. April 2010 in Graz

Keith SherwoodFolgende ReferentInnen haben an diesem Kongress teilgenommen: Ravi Roy (Indien, D) * Keith Sherwood (USA) * Paul Skorpen (GR, D) * Dr. med. Ewald Töth (A) * Dr. med. Klaus Bielau (A) * Harald Wessbecher (CH) * Dr. Jeet Liuzzi (D) * Dr. jur. Manfred Schiffner (A) * Sandra Roszmann (A) * Marie-Christine Tschofen (A) * Bruno Würtenberger (CH) * Dr. Robert Ennemoser (A) * Noreia´LUNAVA (Hebeler) (D) * Sironjas Sananda (D) * Hanni Reichlin-Meldegg (A) * Christina Soraia (D) * Sandra Roszmann (A) * Michael McBride (USA, D) * Anna Laszlo (Teneriffa) * Eva-Maria Morokutti (A) * Renate Hechenberger (A) * Thomas Müller (D) * Burgi Sedlak (A) * Divo Köppen-Weber (D) * Hanni Reichlin-Meldegg (A) * Stephan Dalley (D) * Roland Sprung (D) * Dr. med. Fritz Roithinger (A) * Burgi Sedlak (A) * Hermann Meyer (D) * Alois Drumbl (A) * Michael Montgomery Daxl (D) * Marlene Sailer (D) * Gernot Haas (A) * Dr. med. Herbert Untner (A) * Dr. Elfrida Müller-Kainz (D) * Angelika Thurner (D, A) * Yod Udo Kolitscher (A) * Hermann Meyer (D) * Carola Lage-Roy (D) Dr. Amelie Schenk (D)

Die Besucheranzahl war in Summe etwa dieselbe wie 2009 (ca. 1000 Besucher), jedoch haben sich die Teilnehmer verstärkt für die Zusatzveranstaltungen entschieden, sodass tagsüber der Besucherstrom geringer war.
Harald Wessbecher hielt einen aufschlussreichen Eröffnungsvortrag. Als Heiler tritt er allgemein wenig in den Vordergrund, obwohl er darin außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Am spannendsten war für mich ein Beispiel, in dem er von einem Klienten mit einer bestimmten Krankheit erzählt und dem er die Frage gestellt hat, was er mit der wiedergewonnenen Gesundheit eigentlich anstellen will. Dieses Leben hatte ihn ja krank gemacht, warum will er es also wieder haben. Die mangelnde Lebensenergie - ein Leben mit zu wenig Freude - hat letztendlich zur Krankheit geführt. Harald Wessbecher empfiehlt, das zu tun was einem wirklich Freude bereitet und das zu unterlassen, was die eigene Lebensenergie schwächt. Er weiß von etlichen schwerkranken Menschen, die endlich angefangen haben, das zu tun, was sie wirklich begeistert, und wurden daraufhin tatsächlich gesund. Natürlich sollte man diese Lebenshaltung beibehalten, ansonsten rutscht man wieder in das alte Fahrwasser und man hat erlebt, wohin es geführt hat. In diesem Vortrag sehe ich die Quintessenz seiner Bücher und Seminare.
Ähnlich prägend war für mich auch der erste Teil des Vortrags von Bruno Würtenberger. Auch hier erkannte ich so etwas wie eine Quintessenz von seinen Aussagen. Den inneren Frieden kann einem niemand geben, man kann ihn nur in sich selbst finden. "Bist du immer noch abhängig davon, was andere über dich sagen und über dich denken?" - Diese Frage wirft einem augenblicklich auf den Boden der Realität. Wie soll man denn den inneren Frieden erlangen, wenn man so abhängig ist von anderen? Adäquat bringt er die Frage um die Selbstverantwortung auf den Punkt. Solange wir irgendjemand oder irgendetwas anderem als uns selbst die Schuld für Probleme geben, leben wir nicht in der Selbstverantwortung. Hart ausgedrückt: Wem ein Schicksalsschlag widerfährt, der hat dies auch so gewollt. Sich dessen bewusst zu werden, ist jedoch alles andere als einfach. Fangen Sie an, die Schuld ab sofort immer nur bei sich selbst zu suchen? Doch Achtung: Selbstverantwortung bedeutet in jedem Fall die Verantwortung (negativ gesehen die Schuld) für sein Leben zu übernehmen, ohne wenn und aber und ohne Ausnahme. Das Leben spielt sich übrigens im Augenblick ab und nicht in einem "Wenn dann"-Leben. "Wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich so glücklich und würde dieses und jenes tun." Bruno Würtenberger lässt keinen Zweifel daran, dass das Leben im Hier und Jetzt geschieht, was die meisten ja aus Büchern, Seminaren und Vorträgen bereits eh schon wissen.
Das Thema Selbstverantwortung spielt auch beim Vortrag "Beziehungsdrama oder Liebesabenteuer?" von Yod Udo Kolitscher eine zentrale Rolle. "Für eine Beziehung ist man zu 100 Prozent selbst verantwortlich." Dieser Satz besagt eigentlich schon alles. Doch um uns diese Wahrheit verdaulicher zu machen, hat er den Vortrag mit Möglichkeiten für das Verstehen versehen. Für unverbesserliche Romantiker kann dieser Vortrag eine harte Nuss darstellen. Er erklärt die leidenschaftliche Anziehung als eine Projektion. Zu Beginn einer Beziehung sind es die positiven Projektionen, die einem beschäftigen und an denen man wachsen kann, und später sind es die negativen Projektionen, die oftmals einer Beziehung zu schaffen machen. Das, was man im anderen bewundert, befindet sich in einem selbst. Es handelt sich um eine Eigenschaft, die man noch nicht entwickelt hat, die aber in einem schlummert und ans Licht gebracht werden will. Im Laufe der Jahre erkennt man die negativen Seiten am anderen, welche auch immer nur ein Hinweis auf die eigenen Mängel sind. Yod Udo Kolitscher empfiehlt, die Projektionen Schritt für Schritt zurückzunehmen. Dies legt den Grundstein für eine haltbare langfristige Beziehung. Wenn man dies ernst nimmt, ist man so damit beschäftigt, die Projektionen zurückzunehmen, dass man gar nicht nach möglichen anderen Partnern zu schielen braucht. Es genügt, die Lernsituation anzunehmen, mit der man schicksalshaft konfrontiert wurde. Löst man seine Lebensthemen nicht auf, begegnet man bei einem neuen Partner wieder derselben Situation, also der gleichen Lernmöglichkeit mit einem anderen Menschen. Wenn man nicht in die Selbstverantwortung gehen möchte, braucht man nur jedes Mal davon zu laufen, wenn dieselbe Konstellation auftritt. Umgekehrt verspricht ein ehrlicher Umgang mit den eigenen Projektionen die Möglichkeit für eine positive Langzeitbeziehung, eine Beziehung, in der jeder seine Lernschritte erledigt.

Wir danken allen Referenten für Ihren wertvollen Beitrag. 

   
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