In vielen Haushalten lebt ein Haustier und begleitet seine Menschen durch das Jahr. Zahlreiche Katzen, Hunde, Hasen, Meerschweinchen, Vögel, Fische, Mäuse, Ratten, aber auch Schlangen oder Spinnen ziehen in die Wohnung mit ein und bringen Freude, Aufregung, Spannung und Abwechslung in den Alltag. Ein Leben mit Tieren ist niemals langweilig, denn die Tiere haben ihren eigenen Kopf, eigene Ideen und manchmal stimmen diese nicht mit denen des Besitzers überein. Auf jeden Fall sind Tiere im Haus immer für eine Überraschung gut.
Wenn man sich für ein Haustier entscheidet, bringt das immer Verantwortung mit sich. Je nachdem, was für ein Tier bei einem einzieht, ist man mehr oder manchmal auch weniger eingespannt. Wie bei einem Kind muss man sich um ein weiteres Lebewesen täglich kümmern. Das Tier möchte versorgt werden mit Wasser, Futter und einer sauberen Umgebung. Aber je nach Tier und menschlichem Bezug benötigt es auch Ansprache, Liebe und klare Regeln, wenn das Miteinander funktionieren soll. Wenn noch Kinder im Haushalt wohnen, dann kann ein Haustier bereits frühzeitig dafür sorgen, dass das Kind lernt, Verantwortung sowie Aufgaben bei der Pflege und Betreuung des Tieres zu übernehmen. Jedes Kind freut sich über ein Tier, mit dem es kuscheln, schmusen und herumtollen kann. Doch gleichzeitig lernt das Kind, dass ein Tier keine Schmusepuppe ist, mit der man beliebig verfahren kann oder sie auch einfach in die Ecke wirft und ignoriert. Es ist ein Lebewesen, das herausfordert, seinen eigenen Willen hat, aber auch sehr einfühlsam und tröstend sein kann. Denn unsere Haustiere wie Katzen und Hunde sind enorm feinfühlige Wesen. Sie spüren jede Gefühlsregung bei ihren Menschen. Sie kommen zum Trösten und um beizustehen. Sie sind die besten Seelentröster und Begleiter im Leben, denn wenn es darauf ankommt, sind sie immer für ihre Besitzer da.
Begleiter in der Kindheit
Ich selbst bin mit einem Hund aufgewachsen und bekam diesen in sehr jungen Jahren zum Geburtstag geschenkt. Es war ein Rüde, der sehr wohl seinen eigenen Dickkopf hatte und nicht immer gehorcht hat. Oftmals hat er einfach gemacht, was er wollte, haute ab und kam stundenlang nicht zurück. Das war auch kein Wunder, denn damals gab es keine Hundeschulen und so konnte er eigentlich nichts. Er war sehr verfressen und klaute alles, was in seiner Reichweite lag. Wenn er meine Weihnachtsschokolade klaute, dann war ich wütend auf ihn. Doch er war in jeder schmerzenden Stunde für mich da. Er half mir durch dick und dünn. Er war mir wie ein kleiner Bruder und er sah mich immer mit seinen fragenden Augen an. Ich konnte stundenlang mit ihm kuscheln und ich holte ihn sehr oft in mein Zimmer und sogar in mein Bett. Wenn meine Eltern abends ausgingen, war er da und es beruhigte mich. Er begleitete mich durch meine gesamte Kindheit und ich liebte ihn über alles. Ich vertraute ihm meine geheimsten Gedanken an, meinen größten Schmerz. Ich erzählte ihm alles und er hörte mir stundenlang geduldig zu. Wir hatten eine tiefe Verbindung, denn er kannte mich, wie niemand sonst mich gekannt hat. Und er liebte mich über alles. Egal, was ich ihm anvertraute, er verstand mich und hütete es in seinem Herz. Wir beide waren eins und niemand verstand mich besser als er. Ich bin ihm heute noch dankbar für sein Dasein, für seine Begleitung, für diese tiefe Verbindung und die bedingungslose Liebe, die ich durch ihn kennenlernte. Als er mich verlassen musste, brach eine Welt für mich zusammen. Denn damals war er mein Fels, mein Halt und meine endlose Liebe. Er hat mir durch vieles hindurchgeholfen, er hat mich wieder aufstehen lassen und gab mir die Kraft, weiter zu gehen. Ich verdanke ihm so vieles und werde ihn immer in Liebe in meinem Herzen tragen.
Wenn man ein Tier bei sich aufnimmt, muss man sich öffnen und bereit sein, auf einer anderen Ebene zu kommunizieren.
Ich war nie eine Katzenbesitzerin, noch hatte ich ein anderes Tier zu Hause als einen Hund. Doch mir war es ebenso wichtig, dass meine Kinder mit einem Tier aufwachsen, also kam unsere Hündin Lorna zu uns, als sie noch jung waren. Lorna liebte ihr Rudel und verteidigte meine beiden Kinder und sogar die Nachbarskinder, wenn jemand diese schimpfen wollte. Sie passte auf und war da. Sie tröstete und liebte. Sie lehrte meinen Kindern Verantwortung, sie schaffte Verbindung und sie brachte Spaß und Freude in unser Heim. Lorna war toll und sie war eine wundervolle Begleiterin für uns alle. Sie liebte es, im Vorgarten zu liegen und die Straße im Blick zu haben, egal wie kalt es war, das war ihr Lieblingsplatz, wenn die Familie nicht zu Hause war. Lorna war eine sehr eigenständige Hündin, die im Flur schlief und nicht bei einem von uns. Sie war ein Hund für die gesamte Familie. Als sie bei uns lebte, hatte ich die Vision eines weißen Hundes, der mir überall hin folgte bei jedem meiner Schritte. Es war nicht Lorna, die ich sah, sondern einen anderen Hund, denn Lorna war schwarz. Eines Tages musste auch sie sehr plötzlich gehen und trotz der Kinder wirkte unser Zuhause irgendwie leer.
Die Geschenke der Hunde
Wenn man einen Hund hat, dann ist permanent Leben um einen herum. Auch wenn Hunde viele Stunden lang schlafen, machen sie Geräusche. Sie tapsen durch die Gegend, suchen sich immer wieder einen anderen Schlafplatz, seufzen und schnarchen auch manchmal. Hunde sind enorm präsent. Man kann sie nicht ignorieren, denn sie ziehen einen in ihren Bann. Gefährlich ist es, wenn man sie nicht mehr hört, denn dann haben sie meistens irgendetwas angestellt. Und man sollte sich schleunigst auf die Suche nach ihnen begeben. Sie wuseln immer um einen herum, laufen zwischen die Füße und begleiten manchen Besitzer auf Schritt und Tritt. Sie wollen Aufmerksamkeit und Beschäftigung, doch sie schenken so unglaublich viel.
Ein Hund schenkt dir sein gesamtes Dasein, seine Lebenszeit. Er freut sich immer, wenn du glücklich bist. Er lehrt so vieles, was Menschen untereinander kaum begreifen können. Und er ist immer und jederzeit für den Besitzer da. Es gibt kaum etwas Schöneres, als so eine Verbindung zu einem Tier aufzubauen. Denn diese Verbindung ist nicht menschlicher Natur. Sie geht vielmehr in die Tiefe und hat viel mit Instinkt und Intuition zu tun. Die Verbindung zwischen einem Menschen und einem Hund ist seelischer Natur und es ist eine reine, bedingungslose Liebe. Es sind nur wenige Jahre, die man gemeinsam hat, doch sie sind von solcher Intensität, denn der Hund schafft es, alle Mauern und Grenzen zu durchbrechen. Er verbindet sich mit deinem Kern und diese Liebe ist größer und reiner als alles, was zwischen Menschen möglich ist. Nicht, dass man einen anderen Menschen nicht auch sehr stark lieben kann. Doch diese Art von Liebe lernt man nur durch ein Tier. Denn hier nützt es nicht die Worte „Ich liebe dich“ auszusprechen, denn das Tier kann sie nicht verstehen. Doch das Tier spürt die Liebe, wenn du sie auf einer energetischen seelischen Ebene fließen lässt. Es ist wie ein unsichtbares Band, das sich zwischen euch spannt und die Verbindung endlos hält. Sie reißt nicht durch den Tod des Tieres und auch nicht, wenn das Tier verloren geht. Dieses Band bleibt bestehen bis zum Ende der Zeit. Ein Tier, welches diese Bindung aufgebaut hat, kennt seinen Besitzer und verbindet sich mit ihm zu einer Einheit.
Einheit von Tier und Mensch
Diese Einheit kann man auch bei Pferden und seinen Reitern sehen, denn dann braucht der Reiter nur zu fühlen und das Pferd führt die Lektion aus. Auch hier gibt es diese tiefe Verbindung zwischen Pferd und Mensch. Beide sind wie eine Einheit, wie eins und sind verbunden. Sie tragen auf ihren Rücken die Sorgen fort. Denn beim Reiten muss man sich ganz auf das Tier unter einem einlassen und alles andere ist dann nicht mehr präsent. Man fühlt die Verbindung und spürt gegenseitig jede kleinste Regung, jedes Gefühl. Wie bei einer Einheit weiß der andere, was gerade passiert.
Nachdem Lorna aus unserem Leben gerissen wurde, entstand eine Leere. Es war die Ruhe im Haus, dieses Fehlen eines tierischen Begleiters, den wir alle vermissten. Doch Lorna sandte uns genau den richtigen nächsten Seelentröster. Auch wenn ein Tier niemals ein anderes Tier ersetzen kann, bin ich dennoch überzeugt, dass die Tiere auch von der anderen Seite aus immer noch dafür sorgen, dass unser Schmerz vergeht. Sie halten immer noch die Verbindung zu uns und sind immer noch hier bei dir und mir. Wir nahmen einen kleinen, ängstlichen Rüden bei uns auf, das genaue Gegenteil von unserer geliebten Lorna. Der kleine Grieche wanderte mit seiner Unsicherheit recht schnell mitten in unser schmerzendes Herz. All die Jahre, die er hier war, war er ein göttliches Geschenk und ich hatte immer wieder das Gefühl, er war wie mein Hund aus Kindertagen. Ob er nun wiedergeboren worden war oder nur gleiche seelische Anteile hatte, er berührte mich in meinem Inneren und war wie mein Seelenpartner, der mir durch Sturm und Wind half. Er war für mich da. In jeder Minute, in jeder dunklen Stunde, bis auch seine Zeit auf Erden zu Ende ging. Immer, wenn ich ihn brauchte, spendete er mit Kraft und Energie. Er war da, kuschelte sich an mich und hielt die seelische Verbindung. Obwohl er in der Welt vor allem Möglichen Angst hatte, war er stark und mutig in unserem Heim. Er folgte mir auf Schritt und Tritt und war immer in meiner Nähe, wenn ich zu Hause war. Er war die Vision, die ich vor vielen Jahren sah. Wir waren verbunden auf einer tieferen Ebene. Auf eine Art, die niemand greifen kann. Er war so einfühlsam und sensibel. So empfindlich, wie er auf Geräusche war, die er nicht mochte, so sensibel war er auf Schwingungen und Stimmungen. Er wusste immer genau, wie es mir ging und ich fühlte seinen Schmerz am Ende wie meinen eigenen. Ich bat ihn, nicht zu gehen, denn ich hatte Angst, ihn zu verlieren. Und ich hoffte ihn noch viele Jahre an meiner Seite zu haben. Doch er sah mich mit seinen Augen traurig an und signalisierte mir, dass er nicht mehr bleiben konnte. Es brach mir schier das Herz. Denn er war immer da gewesen, wenn ich Hilfe brauchte. Ich wusste nicht, ob ich ohne ihn weiter glücklich sein konnte. Denn er brachte mir so viel Glück und Freude in mein Herz. Wenn ein Hund gehen muss, ist der Schmerz immens. Auch wenn man weiß, das Tier hat viel weniger Lebenszeit, so nimmt es doch immer ein Teil des eigenen Selbst mit. Und man selbst behält einen Teil des Tieres hier. Es ist ein Teil der Familie, der geht, und ich bin mir sicher, dass diesen Schmerz nur Menschen verstehen können, die diese tiefe Bindung zu einem Tier hatten. Natürlich dreht sich die Welt weiter, die Sonne geht wieder auf, aber es ist eine Lücke im Herzen, die bleibt.
Kommunikation auf Seelenebene
Ich danke ihm heute noch, denn er schenkte mir so viel. Er war für mich da und ich für ihn. Wir waren eins im Herzen. Nun ist er mein kleines Engelchen, der auf mich herabsieht und immer noch in meiner Nähe ist. Auch er schenkte mir ein neues Hundewesen, der die Lücke im Herzen nun füllt. Der das Lachen, die Liebe und das Glück zurückbrachte. Kein Tier ist wie das andere. Jedes hat einen eigenen Charakter, eigene Stärken und Schwächen. Kein Tier kann ein anderes ersetzen, denn jedes Tier ist einzigartig in seiner Art. Aber wir können mit einem neuen Tier eine neue Verbindung der Liebe eingehen. Es ist wie eine Art Seelenaustausch, der dann passiert. Wenn man ein Tier bei sich aufnimmt, muss man sich öffnen und bereit sein, auf einer anderen Ebene zu kommunizieren. Mit Tieren können wir nicht unsere Sprache sprechen, wir müssen körperlich und seelisch mit ihnen kommunizieren. Wir öffnen die Verbindung zu ihnen und sie öffnen sich uns. Es ist ein gegenseitiger Vertrauenstausch. Diese Verbindung ist etwas Besonderes. Denn wir können nicht wie bei einem Menschen über unsere Gefühle sprechen und sagen, was uns gefällt und was nicht. Wir müssen es nonverbal vermitteln und das bringt uns zurück zu unserem seelischen Anteil, der auch keine menschliche Sprache spricht. Es geht um das Fühlen, das Spüren, um Sensibilität und Vertrauen. Sie fordern uns heraus und reizen uns auch manchmal. Man kann sie einfach nicht ignorieren. Sie bringen einen zum Lachen und sie sind immer gut drauf, wenn sie nicht krank sind. Ein Hund bringt Leben, Liebe, Freude und Glück ins Haus. Es ist ein Stück Familie.
Kommunikation auf Seelenebene
Durch die Tiere lernen wir Menschen uns neu kennen. Wir müssen uns dabei auf das Innere einlassen. Auf das, was nicht greifbar ist, sondern nur spürbar. Tiere lehren uns die alten Traditionen, die alten Weisheiten. Sie bringen uns hinaus aus der modernen Welt, zurück zur Natur und zurück zu uns selbst. Sie heilen unsere Seele, denn sie berühren uns in unserem Kern. Sie öffnen das Tor zu unserem ursprünglichen Sein. Sie befreien uns vom Falschen, vom Erlernten und Antrainierten und bringen uns zurück zu uns selbst. Sie heilen uns auf eine Art und Weise, wie kein anderer Mensch es vermag. Denn sie zeigen uns auf, wer wir sind. Sie sind immer da, wenn wir sie brauchen, doch wir Menschen müssen sie dafür in unser Herz einladen und das können wir nur, wenn wir die Verbindung mit ihnen suchen. Tiere bereichern uns in unserem Leben, in unserem Herzen und in unserem Sein. Ein Leben ganz ohne Tiere ist leer, denn dann fehlt das Wissen, dass alles Liebe ist. Dass immer jemand für dich da ist, dass du niemals alleine sein wirst. Denn ein Tier ist immer für dich da. Auch noch Jahre nach seinem Tod begleitet es dich. Es folgt dir immer, wohin du auch gehst. Denn diese Verbindung ist stärker als Raum und Zeit. Sie überdauert alles, was existiert. Sie ist ein Band der Liebe, ein Band der seelischen Verbindung, ein Band der Unendlichkeit. Tiere spiegeln dein Selbst, sie zeigen dir, wer du bist. Sie sind pure, reine Seele, sie sind mehr, als ein Mensch je sein kann. Und ich bin unendlich dankbar, dass ein neuer Vierbeiner jeden Tag mit Liebe, Freude und Spannung bestückt. Es ist wieder eine ganz neue, wunderbare Beziehung. ■